Prüfen einer Wasseranalyse

Das Prüfen und Interpretieren einer Wasseranalyse gehört zu den Standardaufgaben der Hydrochemie. In diesem Beispiel untersuchen wir ein Wasser, dessen chemische Zusammensetzung im mitgelieferten Beispieldatensatz C9.sol gegeben ist.

Die Vorgehensweise mit aqion wird in vier Teilschritten demonstriert:

Schritt 1 Eingabe bzw. Einlesen der Wasseranalyse
Schritt 2 Ladungsbilanzfehler und Ladungsausgleich
Schritt 3 Elementkonzentrationen und Speziierung
Schritt 4 Carbonatsystem und Calcitsättigung

Ein Beispiel für eine unvollständige Wasseranalyse ist hier.

Schritt 1:  Eingabe der Wasseranalyse

aqion Hauptfenster mit Beispielwasser C9

Beim Programmstart öffnet sich das Eingabefenster für die Wasseranalyse. Hier kann man die Parameter der Wasser­analyse eingeben.

Alternativ dazu lassen sich schon vorhandene Input­wässer bzw. Wasseranalysen (die man zuvor gespeichert hat) direkt einlesen. Dazu klicken wir auf die Taste Open (links unten) und wählen das File C9.sol aus.

Das eingelesene File/Wasser erscheint wie im Bild rechts. Ganz oben steht der Filename, darunter alle physikalischen und chemischen Parameter.

(Anmerkung: Die Inputwässer von aqion sind im Benutzer­verzeichnis unter aqion\INP abgelegt.)

Es gibt zwei Möglichkeiten (zwei Tasten), mit der hydro­chemischen Berechnung zu beginnen:

Wir klicken auf Start.

Schritt 2:  Ladungsbilanzfehler

aqion Anzeige des Ionenbilanzfehlers

Als erstes prüft das Programm die Ladungsbilanz und berechnet den Ionenbilanzfehler. Das Ergebnis ist rechts im Bild zu sehen.

Der Fehler von -0.77% wird durch einen kleinen Überschuss an Anionen verursacht.

Der Ladungsausgleich erfolgt, wenn das linke Kontrollkästchen aktiviert ist. Den anzupassenden Parameter wählt man im Listenfeld. Standardmäßig ist es der pH-Wert. In diesem Beispiel jedoch schlägt das Programm den DIC vor (da die Alkalinität anstelle des DIC bei der Wasseranalyse vorgegeben wurde).

Mit dem zweiten Kontrollkästchen “Ionenbilanz nach DIN 38402-62” wird der Bilanzfehler nach der entsprechenden DIN-Vorschrift berechnet. Dies ist eine grobe Näherung, die von den Lösungsalgorithmen moderner Gleichgewichtsprogramme (Speziierung) keinen Gebrauch macht – siehe Beispielrechnung hier.

Die Taste Details bietet eine Entscheidungshilfe zur Auswahl des Parameters, Anion oder Kation, für den Ladungsausgleich.

Die Taste weiter ≫ startet die Gleichgewichtsrechnung mit Ladungsausgleich.

Ladungsausgleich

aqion: Schema zum Ladungsausgleich

Zum Ladungsausgleich wurde der gewählte Parameter DIC auf 4.63 mM (vor der Calcit­fällung) und 4.56 mM (nach der Calcitfällung) gesetzt. Dazu führt das Programm zwei separate Gleichgewichts­rechnungen durch: Zuerst den Ladungsausgleich als Output 1 (ohne Minerale), danach eine Rechnung mit Einbeziehung der Minerale (Output 2).

Ist das Inputwasser bzgl. einer Mineralphase übersättigt, so fällt das entsprechende Mineral aus (hier Calcit) und verändert den pH-Wert. Dies wird im Schema ganz rechts angezeigt.

Die Taste weiter ≫ öffnet die Ergebnistabellen (Schritt 3).

Schritt 3:  Ergebnistabellen (Konzentrationen, Speziierung)

aqion: Output-Tabelle für das Beispielwasser C9

Die Ergebnistabelle rechts im Bild zeigt die wichtigsten Parametern (u.a. pH-Wert, Temperatur, Redoxpotential, Element-Konzentrationen) für drei Wässer:

Input – Wasseranalyse (Inputdaten)

Output 1 – Wasseranalyse nach dem Ladungsausgleich

Output 2 – Wasseranalyse nach Ladungsausgleich und chem. Gleichgewicht mit Mineralen (inkl. Redox-Reaktionen).

In diesem Beispiel führt die Calcitfällung zu einem leichten Absinken der Ca- und DIC-Werte.

Mehr Information zu den berechneten Wässern erhält man mit den oberen Tasten:

Mit der Taste weiter ≫ gelangt man zur nächsten Ergebnisausgabe (Schritt 4).

[last modified: 2020-12-31]